Gourmet Festival Bericht im Landbote

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Die Erwartungen vollauf erfüllt

Seit Jahren gehört es im Mai zu unseren lieb gewonne­nen Gewohnheiten, mit Freunden gemeinsam das Gour­metfestival Schaffhausen zu be­suchen. Während des ganzen Monats bieten Spitzenrestau­rants im ganzen Kanton jeweils ein besonderes Menü mit Wein­begleitung von lokalen Gewäch­sen zu einem fairen Preis an. Ganz eng zieht Schaffhausen sei­ne Grenzen nicht, dieses Jahr ist auch das Restaurant Munotblick in Feuerthalen dabei, das auf der Zürcher Seite der Rheinbrücke liegt. Von aussen macht das Ge­bäude zwar einen eher unspek­takulären Eindruck, der Aus­blick ist dafür umso grossartiger. Das gilt auch für die Küche. Das Viergangmenü (98 Franken mit, 78 Franken ohne Wein) klingt spannend. 
«Umami hoch drei» heisst die Vorspeise, auf dem Teller liegen schön angerichtet Agnolotti (Teigtaschen) mit Bärlauchpes­to, Käse und getrocknetem Ei­gelb, dazu wird ein Räuschling aus Uhwiesen serviert. Auf das getrocknete Eigelb waren wir gespannt, es erweist sich als knusprige Flocken, alles zusam­men eine gelungene Kombina­tion. Auch die Blumenkohl­schaumsuppe, mit Birnenmuf­fin, Haselnuss-Crumble und Ro­sinen-Gel erfüllt unsere hohen Erwartungen. Der Seyval Blanc (eine alte Traubensorte) aus der GVS Weinkellerei passt perfekt. 
Der junge Küchenchef Daniel Riedener, der sich im Schaff­hauser Lokalfernsehen einen Namen gemacht hat, kocht am­bitioniert und setzt auf regionale Produkte. Das zeigt sich auch beim Hauptgericht. Das saftig gebratene Luma-Flat-Iron-Steak aus Neuhausen liegt als Tagliata aufgeschnitten auf dem Teller, dazu gebratener Grün­spargel und eine Kartoffel-Trüf­fel-Rolle, das heisst in knuspri­gem Teig eingehüllter Kartoffel­stock. Die Röstzwiebelreduktion dazu ist köstlich, genau wie die Cuvée Excellence aus der Wein­kellerei Rahm. Der Dessertteller mit dem vakuumgegarten Erd­beersorbet ist eine Augenweide, mit diversen Biskuitteigstücken, Meringues, Cornflakes-Crumble und Apfel-Gel dekoriert. Einzig die Frage, warum ein Sorbet va­kuumgegart werden muss, kann die freundliche Bedienung nicht ganz zufriedenstellend beant­worten. Aber egal, man muss ja nicht immer alles ganz genau verstehen, wenn es ums Essen geht, Hauptsache, es schmeckt und man sitzt an einem ange­nehmen Ort. Das trifft auf den Munotblick auf jeden Fall zu. Der Perlwein zum Dessert (Bliss Muscaris aus Thayingen) schmeckt leicht nach Holunder und steigt angenehm in den Kopf. Das merken wir, als wir uns über die Rheinbrücke zu­rück auf den Weg zum Bahnhof machen. Eva Kirchheim
Restaurant Munotblick, Feuerthalen, www.munotblick.ch. Das Gourmet­festival dauert bis 2. Juni. 
 

Merci an den Lanboten für den tollen Bericht! Das Munotblick-Team.

 
Peter Schaeublin